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EVSI Report: Österreich mit Rekordinvestitionen


Wien, 15. Jänner 2025 – Der European Venture Sentiment Index von Venionaire erfasst jedes Quartal die Stimmung unter europäischen Top-Investor:innen und gibt einen Ausblick, was die Startup-Branche erwartet. Nach einem schwachen dritten Quartal 2024 nahmen die Investitionen zu Jahresende nochmal deutlich zu. Interessant dabei: Österreichische Unternehmen konnten über 1 Milliarde US-Dollar an Investitionen generieren. „Für das neue Jahr darf man optimistisch sein, aber keine Wunder erwarten“, fasst Berthold Baurek-Karlic, Vorstandsvorsitzender der Venionaire Capital AG, den Ausblick zusammen.

Basierend auf den Bewertungen europäischer Startup-Aktien, der Qualität des Deal-Flows und dem Verhalten von Anlegerinnen und Anlegern, veröffentlicht Venionaire Capital vierteljährlich den „European Venture Sentiment Index“. Die Grundlage für die Erhebung bildet eine Umfrage unter Investorinnen und Investoren (von regulierten Risikokapitalfonds bis hin zu Family Offices), die den gesamten europäischen Raum sowie alle Startup-Sektoren abdeckt. Als Stimmungsbarometer von Risikokapitalgeberinnen und -gebern sowie Business Angels gewährt der Index in Folge Ein- wie auch Ausblicke auf die Entwicklung der europäischen Innovationskraft.

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Aufschlüsselung der Investitionen und Deals, Q4/23 bis Q34/24 – Quelle: Venionaire Capital AG

Versöhnlicher Jahresabschluss eines schwankungsreichen Jahres

Nachdem im dritten Quartal die Investitionen im Jahresvergleich um knapp 40 Prozent einbrachen, konnten Startups im Q4/24 wieder mehr Kapital generieren. Insgesamt 16,5 Milliarden US-Dollar flossen von Investor:innen in die Branche – einem Zuwachs von über 50 Prozent im Vergleich zum Vorquartal (Q3/24: 10,9 Milliarden US-Dollar). Auch die Zahl der Abschlüsse steigerte sich um 27 Prozent auf 1.091 (Q3/24: 858). 

Was Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic im Tennis waren, sind Großbritannien, Frankreich und Deutschland im Risikokapital-Ökosystem: Angeführt von Großbritannien, investierten die „Big 3“ in insgesamt 600 Deals, 9,7 Mrd. US-Dollar, büßten allerdings Anteile am Gesamtinvestitionsvolumen ein (-17.8 % ggü. dem Vorquartal). Im Detail bedeutet das: Großbritannien 6,4 Mrd. US-Dollar (+43,4 % zum Q3/24) und 349 Deals (+35 % zum Q3/24), Frankreich 1,9 Mrd. US-Dollar (+63,3 % zum Q3/24) und 151 Deals (+51 % zum Q3/24), sowie Deutschland mit 1,4 Mrd. US-Dollar (-37,6 % zum Q3/24) und 100 Deals (+5,3 % zum Q3/24).

Dahinter kommt es zu einer Überraschung. Österreich stieß zu den führenden europäischen Risikokapitalgebern vor und schraubte sein Investitionsvolumen von 58,9 Mio. US-Dollar im dritten Quartal auf 1,02 Mrd. US-Dollar im vierten Quartal 2024. Zusätzlich konnte sich ein österreichisches Unternehmen das europaweit höchste Investment sichern. Der Entwickler von Lösungen im Bereich der erneuerbaren Energien, RP Global mit Sitz in Wien, freute sich im Oktober über ein 480 Mio. EUR schweres Investment.   

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Der „European Venture Sentiment Index“, Q2 2023 bis Q1 2025 – Quelle: Venionaire Capital

Zwar rechnen die europäischen Top-Investor:innen mit einer höheren Qualität der einzelnen Deal-Flows und einer besseren Bewertung von Startups, erwarten aber auch einen leichten, fünfprozentigen Rückgang der Investitionstätigkeit selbst, sowie weniger Wettbewerb um Geschäftsabschlüsse.

Denn auch im Jahr 2025 sehen sich die europäischen Investor:innen mit etlichen Problemen und Unsicherheiten konfrontiert. Neben der Inflation und der Zinspolitik der Zentralbanken, den globalen militärischen Konflikten sowie der schwierigeren Mittelbeschaffung, sorgen auch Regulierungsvorhaben der EU und die Ausrichtung der künftigen, zweiten Trump-Administration für viele Fragezeichen. Im Fokus stehen hier die angekündigten Importzölle, die vor allem Volkswirtschaften mit regem US-Handel stark treffen könnten. 

Dies zeigt sich auch im Ausblick des European Venture Sentiment Index. Nach 6,1 Punkten im Vorquartal sinkt der Ausblick für das erste Quartal 2025 auf 5,9 Punkte. „Damit bleibt der Ausblick immer noch weit über der neutralen Linie, zeichnet aber eine Korrektur ab. Für 2025 sehen wir die europäische Risikokapital-Landschaft für ein vorsichtiges, aber nachhaltiges Wachstum positioniert“, hält Baurek-Karlic fest. 



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